lüstern

lüstern

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lüs|tern ['lʏstɐn] <Adj.>:
1. von sinnlicher Begierde erfüllt, sie aber nur versteckt andeutend:
ein lüsterner Kerl; lüsterne Gedanken; jmdn. lüstern anblicken.
Syn.: begehrlich, begierig.
2. lüstern nach/auf etwas (Akk.) sein: mit einer gewissen Gierigkeit haben wollen:
lüstern auf Erdbeeren, nach Erfolg sein.

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lụ̈s|tern 〈Adj.〉 stark sinnlich, geschlechtlich gereizt, erregt, gierig ● \lüstern nach etwas sein großen Appetit auf etwas haben; er ist ein \lüsterner Mensch [→ Lust]

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lụ̈s|tern <Adj.> [aus: lüsternd, 1. Part. von veraltet lüstern = Lust haben, zu mhd. lüsten, ahd. lusten, zu Lust]:
1. (geh.) von einem auf Besitz od. Genuss gerichteten gierigen Verlangen erfüllt:
einen -en Blick auf die Geldscheine werfen;
l. auf Erdbeeren sein.
2. von sexueller Begierde erfüllt:
ein -er Kerl;
-e Gedanken;
l. blicken.

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1lụ̈s|tern <Adj.> [aus: lüsternd, 1. Part. von veraltet lüstern = Lust haben, zu mhd. lüsten, ahd. lusten, zu ↑Lust] (geh.): 1. von einem auf Besitz od. Genuss gerichteten Verlangen erfüllt, das auf versteckte Weise zu stillen gesucht wird: Sie (= die Riesenbrezel)... verheißt der -en Zunge Honigsüßigkeit außen, ... Mandelköstlichkeit innen (Augsburger Allgemeine 22. 4. 78, 12); Er ... schlenderte durchs Städtchen, l. nach Abenteuern (Augsburger Allgemeine 27. 5. 78, 18); barbarische Volksstämme, die stets nach Plünderungen und Zerstörungen l. waren (Thieß, Reich 454); Einige Leute gab es immer, die sich an solchen Geschichten noch l. die Zunge wetzten (Bastian, Brut 147). 2. von sexueller Begierde erfüllt, sie aber nur auf versteckte Weise andeutend: ein -er Kerl; -e Gedanken; Wie Giorgiones schlummernde Venus wirken sie (= die steinernen Wassernymphen) erotisch, aber nicht l. (Berger, Augenblick 48); l. blicken.
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2lụ̈s|tern <sw. V.; hat [Iterativbildung zu ↑lüsten]: gelüsten: Uns lüstert, uns hungert schon lange nach euch (Bürger, Neuseeländisches Schlachtlied).

Universal-Lexikon. 2012.

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